» Nun ja, die Wahrscheinlichkeit, dass Joshua sich in Boston aufhielt war um einiges größer als bei ihr – schließlich hieß es ja, dass sie sich ihren Wunsch erfüllt hatte und an der Juilliard studierte. Um ehrlich zu sein hatte der Dunkelhaarige nicht damit gerechnet Emily nochmals über den Weg zu laufen. Zumindest nicht jetzt oder in den nächsten paar Jahren. Sicherlich wäre früher oder später ein aufeinandertreffen nicht unausweichlich gewesen – immerhin war er immer noch in dem glauben, dass Sie mit seinem Bruder zusammen war, da er zu diesem seit seinem Auszug auch zu diesem keinen Kontakt gehabt hatte. Zwar versuchte Josh wieder langsam zu diesem Kontakt aufzunehmen, was an seiner Schwester lag, welche sich im Moment in seiner Wohnung eingebunkert hatte. Aber momentan lief es mehr schlecht als recht; irgendwie stand immer noch alles zwischen Ihnen und jetzt wo er Emily wieder sah, machte es das Ganze nicht unbedingt besser oder gar einfacher. Es wäre aber auch gelogen, wenn er behaupten würde, sich nicht darüber freuen sie zu sehen.
Ein leises Lachen entkam seinen Lippen bei ihren Worten. „Okay, dann ist es verständlich warum dich dein Weg nach Boston verschlägt“, erwidert er auf diese. Der Dunkelhaarige war zwar selbst nicht so der große Football Fan gewesen, aber er konnte sich gut daran erinnern, wie er früher mit seinem Bruder die Coffins begleitet hatte auf die Spiele und auch sein Vater war ein großer Freund der New England Patriots gewesen, sodass er nicht wirklich drum herum gekommen war und sich mit der Zeit ganz einfach mit abgefunden hatte und sogar ein wenig angefreundet. „Hoffentlich vermasseln die es aber auch nicht“, fügt er seinen Worten noch hinzu ließ dann aber mehr zu dem Thema dann lieber sein. Wie schon gesagt hatte er nicht wirklich Ahnung von. „So ungefähr“, meinte er dann aber und zuckt leicht mit den Fingern. „Man muss ja schauen, wo man abbleibt und seien wir mal ehrlich was gibt es schon auf der Insel vieles, mh?“ Entweder man suchte das Weite oder man würde für ewig auf der Insel feststecken. Ob man das dann als Leben bezeichnen konnte war ziemlich fraglich. Natürlich war Nantucket eine schöne Insel und auf jeden Fall empfehlenswert, aber nicht für ein Leben lang. Es gab nicht vieles. Jeder kannte Jeden, man hatte keine Privatsphäre und wirklich etwas mit seinem Leben auf der Insel konnte man auch nicht anstellen, also warum sollte man dort bleiben, wenn einem doch die weite Welt offen stand? Boston war zwar nicht wirklich weit weg, aber dafür bot diese Stadt einem um einiges mehr.
Kurz zuckt er mit den Schultern als sie seine Haare anspricht. Was sollte er dazu schon sagen? Er wusste es nicht. Aber selbst wenn er es gewusst hätte, wäre er nicht in der Lage gewesen darauf zu antworten. Sein Blick fiel auf den Ring an ihrem Finger. Ein Schlag mitten ins Gesicht. Warum hatte sein Bruder davon nichts erwähnt? Oder Jenna? Oder sonst jemand? Okay Josh sprach das Thema auch nicht an, wenn er sich mit den anderen unterhielt und ebenso taten es die anderen, aber eine Verlobung war wohl eine Tatsache die man nicht verschwieg, oder sah er das alles völlig falsch? Einen Moment lang brauchte der Dunkelhaarige bis er sich wieder eingekriegt hatte und den Blick schließlich von ihrer Hand abwenden konnte – dass er es somit registriert hatte, musste er wohl nicht mehr sagen. Sich dann aber auch von Emily abgewendet, widmet er sich einem Regal auf welchem ein paar Platten nicht ordentlich wieder eingesteckt wurden. „Ehem ja .. ich kann mich nicht beklagen“, gab er nur knapp von sich. Woran das lag, konnte man sich sicherlich denken. „Und jap“, nickt er kurz. „Das Schätzchen hier gehört seit kurzem mir“ Nun wusste er wirklich nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Am liebsten würde er zu ihr gehen, sie packen und küssen. Ihre weichen Lippen wieder auf den seinen Spüren und einfach dem Verlangen nachzugehen, welches in ihm herrschte, seit dem sich vor wenigen Minuten ihre Blicke getroffen hatten.
An seinen Gefühlen für Emily hatte sich in den Jahren rein gar nichts geändert. Hier und jetzt würde er nicht anders handeln als noch vor drei Jahren und doch hielt er sich zurück, aus dem einfachen Grund, dass er im Glauben war sie sei mit seinem Bruder verlobt. Zumindest redete er es sich ein es sein zu lassen, da es für sie alle dadurch wieder nur komplizierter werden würde. Andererseits wollte er die Gewissheit haben. War sie wirklich mit Nolan verlobt? Drei Jahre waren eine lange Zeit und wenn sie in New York gewesen war, hätte sich vieles ändern können. „Wie lange?“, kam es also schließlich über seine Lippen, wobei er mit der Plattenverpackung in der Hand sich wieder umdrehte und die Brünette anschaute. Was er damit meinte, musste er wohl nicht noch genauer erläutern, oder?